Geopolitische Ereignisse und ihre negativen Einflüsse auf Unternehmen

März

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Die Ereignisse in der Ukraine lassen derzeit emotional wohl niemanden kalt. Wir haben uns noch nicht einmal von der Pandemie erholt. Schon trifft uns die nächste Katastrophe. Dieses Mal sind es geopolitische Ereignisse.

Auch wenn wir nicht direkt von der Gewaltspirale betroffen sind, so wirkt sich die Krise bereits auf Unternehmen und die Wirtschaft aus.

Keine Lieferungen aus der Ukraine

Heute lese ich auf der österreichischen ORF News Plattform, dass sich eine „Task Force“ des BMW-Motorenwerks in Steyr auf die Suche nach alternativen Lieferanten macht.

Kurzarbeit für über 3.000 Mitarbeiter*innen wurde angemeldet.

Den VW-Konzern und weitere Hersteller trifft es gleichermaßen.

Warum? Weil derzeit keine Teile mehr für die Produktion aus der Ukraine mehr geliefert werden können. Zukünftige Lieferungen sind in dieser Situation nicht absehbar.

Auch auf der deutschen Online-Plattform BCM News findet man bereits Berichte darüber und über weitere drohende Engpässe.

Lieferengpässe und Einbrüche durch Sanktionen

Unternehmen sind nicht nur von den Lieferengpässen durch Zulieferer aus der Ukraine betroffen.

Wie in den Medien in den letzten Tagen laufend berichtet, wurden umfangreiche Sanktionen und Embargos beschlossen. Weitere werden folgen. Das sind legitime diplomatische Mittel bei geopolitischen Ereignissen

Das betrifft in erster Linie erstmals das Land, gegen das die Maßnahmen beschlossen werden. Solche Sanktionen treffen aber auch die eigene Wirtschaft und die Unternehmen im eigenen Land.

Für Unternehmen fallen Geschäftsmöglichkeiten und Kunden weg. Rohstoffe können nicht mehr geliefert werden. Luftverkehrswege und Seerouten werden geschlossen. Transporte dauern dadurch länger, werden teurer oder fallen komplett aus.

Sollten die Gaslieferungen ausfallen, kann es in der Folge zu einer Energiekrise kommen. Aus der Politik war bereits zu hören, dass es bei Energieengpässen zuerst bei Unternehmen zu Einschränkungen kommen wird.

Was noch an Szenarien auf Unternehmen zukommt, ist aktuell noch gar nicht genau absehbar. Denn niemand weiß zurzeit, wie sich der Konflikt entwickeln wird.

Sind Unternehmen ausreichend darauf vorbereitet?

Ich sage: „Jein!“ Aus meiner Sicht gibt es dafür mehrere Gründe.

Es gibt Unternehmen, die weder ein Business Continuity Management noch ein Notfall- und Krisenmanagement oder Notfallpläne haben.

Diese Unternehmen trifft es dann am härtesten: Denn es gibt keine Vorsorgemaßnahmen oder Vorbereitungen. Noch dazu fehlt das Wissen und die Struktur für eine Krisenbewältigung.

Lieferanten stellen sich als „Single Point of Failure“ heraus. Preise für Rohstoffe schnellen in die Höhe. Es gibt keine kurzfristigen Alternativen.

Die Produktion muss eingestellt werden. Der Absatz bricht ein. Lieferungen und Aufträge können nicht mehr erfüllt werden. Und die Spirale dreht sich.

Dann gibt es Unternehmen, die gute Systeme zur Notfall- und Krisenbewältigung besitzen. Die bereits viele Maßnahmen entwickelt und eine Resilienz aufgebaut haben.

Auch diese Unternehmen kann derselbe Effekt treffen. Der wesentliche Unterschied ist jedoch der Reaktionsmechanismus bei diesen Unternehmen.

Krisenmanagement und Krisenstäbe werden aktiviert und es wird strukturiert und koordiniert an Lösungen gearbeitet. Die Krise kann schneller und besser bewältigt werden.

Man kann sich nicht auf jedes Szenario und jede Eventualität vorbereiten. Nicht in einer Zeit, in der sich Gegebenheiten mit einer dermaßen hohen Geschwindigkeit ändern.

Klassische Gefahren vs. hybride Bedrohungen

Unsere zunehmend moderne und technologische Welt bringt eine Reihe an neuen Gefahren und Bedrohungen mit sich. Geopolitische Ereignisse sind keine Seltenheit mehr.

Hybride Bedrohungen, also nicht mehr klar abgrenzbare oder zuordenbare Ereignisse, werden ebenfalls zunehmend zum Problem.

Hybride Szenarien reichen von gezielter Desinformation bis hin zu Cyber-Angriffen. Das Ziel dabei ist, die Wirtschaft zu destabilisieren. Oder ganze Unternehmen lahm legen können.

Noch brisanter wird es, wenn Angriffe gegen kritische Infrastrukturen ausgeführt werden – und wenn diese dadurch lahmgelegt werden.

Die daraus entstehenden Szenarien und Kaskaden können nur schwer vorausgesagt werden. Das macht auch die Gefahrenabwehr und die Krisenbewältigung zunehmend komplexer.

Zauberformel – Business Resilience

Wie bereits betont, kann man sich auf solche Szenarien nicht zu 100 Prozent vorbereiten. Und gerade geopolitische Ereignisse sind äußerst komplex.

Und jetzt kommt das große Aber: Durch geeignete Systeme und Maßnahmen kann jedes Unternehmen resistenter werden. Ein Beispiel für ein geeignetes System ist das Business Continuity Management.

In meinem Beitrag „Der Grund, warum Unternehmen ein Business Continuity Management benötigen“ können Sie mehr darüber nachlesen.

Auch Ein-Personen-Unternehmen, Kleinstadt- und Kleinunternehmen können sich vorbereiten und Resilienz aufbauen. Denn Business Continuity Management ist skalierbar.

Die größte Gefahr für ein Unternehmen

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Die größte Gefahr sind nicht die Gefahren- und Bedrohungsszenarien. Die größte Gefahr ist das Unternehmen selbst, das sich nicht auf Notfälle, Krisen und Katastrophen vorbereitet.

Keine Zeit für Notfall- und Krisenvorsorge. Keine Ressourcen für die Vorbereitung. Das kostet Geld.

Ist Ihr Unternehmen schon vorbereitet oder suchen Sie immer noch nach Ausreden?

Sie können sich auf den Boden legen, wenn die Krisen kommt. Und auf Hilfe warten. Was aber, wenn keine Hilfe kommt?

Bleiben Sie sicher und werden Sie resilient!

Ihr Markus Glanzer

Foto: Pixabay / stokpic

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